Wettbewerb Spielplatz Rosensteinpark | Stuttgart

Die zugrundeliegende Idee dieses Vorentwurfs ist die kindgerechte visuelle und haptische Darstellung des Phanerozoikums (Zeitalter des sichtbaren Lebens). Dieses unterteilt sich wiederum in Erdaltertum, Erdmittelalter und Erdneuzeit. Diese Zeitaltersabschnitte sind wiederum in Perioden gegliedert. In dieser Zeitspanne von ca. 542 Millionen Jahren sind sowohl die ersten Lebewesen wie zuletzt auch der Mensch entstanden.
Der Weg durch den Spielplatz dient nicht nur der Erschließung von Ost nach West. Er stellt vielmehr eine Zeitachse durch die Perioden des Zeitalters dar, entlang welcher sich die Besucher auf eine Reise in die Vergangenheit begeben können. Die Zeitachse besteht aus einem Ortbetonweg, wobei die Dehnfugen die Trennung zwischen den Perioden markieren. Schriftzüge und QR-Codes informieren über den jeweiligen Zeitabschnitt. Sie werden in Metallplatten gelasert und liegen im Ortbetonbelag als „Inlay“.
Entlang des Weges befinden sich Spielpunkte, Materialien und Szenerien, die für die jeweilige Zeit stehen und ein besonderes Ereignis markieren. Der Weg folgt einem einfachen Schema. Je näher wir der heutigen Zeit kommen, desto anspruchsvoller werden die Spielangebote. So können die einzelnen Spielbereiche allen Altersgruppen gerecht werden, distanzieren sich jedoch weniger voneinander.
Die erste abgebildete Periode ist das Kambrium. In dieser Zeit haben sich erste Wirbeltiere mit Wirbelsäulen entwickelt. Sowohl die geschwungene Bank auf dem Platz unter der Platane wie auch der Niedrigseilparcour stellen den Bezug her. 
Setzt man seine Reise durch die Zeitgeschichte fort, gelangt man zwischen Silur und Devon an ein Tier dieser Zeit – den Ammoniten. Er ist überwiegend für Kinder bis ca. 6 Jahren gedacht, die sich in seiner gewendelten Form nach oben tasten können. Auf dem Weg nach oben kann der Ammonit bei 1m Höhe über eine Rutsche verlassen werden. Mutigere Kinder können bis zur obersten Plattform und sich über die Arme des Ammoniten in den Sandelbereich abseilen. Hier warten Steinstrukturen, die zum Sandeln als Tische oder Hocker verwendet werden können. Tentakeln aus niedrigen Seilen und eine Kleinkindschaukel runden das Angebot ab.
Der nächste Spielpunkt befindet sich im Zeitabschnitt des Karbons. Dort traten die ersten Ginkgo-Pflanzen in Erscheinung. Symbolisch wird das durch eine Dreiergruppe aus Bodentrampolinen in einem Ginkgo-Blatt in grünem Fallschutzbelag und mit neugepflanzten Ginkgo-Bäumen dargestellt. Fallen im Herbst die Blätter, so lassen sich die Zusammenhänge der Formen des künstlich angelegten Blatts und dem lebendigen Baum kindgerecht herstellen.
Schon von Weitem sticht das Saurier-Nest aus den Wipfeln der Bäume. Der ca. 16 Meter hohe Rutschenturm ist im Trias das Highlight der Anlage. Höhe erleben und Aussicht genießen – das sind die beiden Themen, die diesen Turm ausmachen. Über mehrere Podeste und Aufstiegsmöglichkeit im Turminneren erreicht man die beiden Rutschen. Über die 10m hohe Tunnelwendelrutsche und die 5m hohe Tunnelröhre kommt man schnell wieder in das Trias-Zeitalter zurück. Das Flugsauriernest am höchsten Punkt ergänzt die Szenerie der folgenden Zeitabschnitte.
In der Periode des Perms entstanden die ersten Dinosaurier, von welchen der Flugsaurier als ein sehr einprägsames Beispiel ausgewählt wurde. Die Kletterstruktur des Flugsauriers bietet zwar weniger Höhe als sein Nest, gibt allerdings allen die Möglichkeit zu klettern und den Rücken des Sauriers zu erklimmen. 
Zwischen Kreidezeit und dem Paläogen traten die ersten Großsäuger auf. Das Mammut gibt als weitere Spielfigur diesem Abschnitt sein Lebewesen zum Anfassen und Bespielen. An diesem Punkt trennen sich die Wege, und die Kontinente der Erde entstehen. Der Urweltmammutbaum auf einer Erdscholle macht diese Sequenz visuell begreifbar. Zuletzt bleibt die Entstehung des Menschen, der am Ende des Weges zwei Richtungen einschlagen kann – entweder nach Norden ins Naturkundemuseum oder nach Süden in die Wilhelma, um sich die Nachfahren der bespielten Tiere anzusehen.
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